Honig

rooftop Honey - Honig Glas

Bienen zu halten bedeutet für uns viel mehr als nur „Honig zu machen“. Aber dieser Honig versüßt das Hobby natürlich ungemein. Und es ist schön zu wissen, dass unser Honig in kurzer Zeit sehr viele Fans gewonnen hat.
Auf dieser Seite haben wir zusammengetragen, was wir über unseren Honig wissen:

Was ist das Besondere an Stadthonig?
Stadthonig hat den Ruf, mindestens genauso gut zu sein wie Honig vom Land – wenn nicht sogar besser. In der Stadt findet die Honigbiene anstatt großflächigen Monokulturen eine Vielzahl von blühenden Bäumen und Sträuchern. Auch wenn diese Vielfalt den Bienen sicher zugutekommt, so ist viel entscheidender, dass die Stadt nicht nur kurzzeitig Massentrachten bietet, sondern über die gesamte Saison verteilt immer wieder mit neuen Angeboten aufwartet. Auf dem Land besteht heute viel zu oft die Gefahr, dass Bienen für wenige Tage/Wochen im Überangebot leben (Raps z.B.) und dann nach der Ernte inmitten einer (grünen) Wüste hungern.
Der große Vorteil der Stadt ist, dass landwirtschaftliche Herbizide und Pestizide draußen bleiben. Die Stärke und Gesundheit unserer Völker verdanken wir sicher auch diesem Umstand. Je mehr Bienen ein Volk hat, desto mehr wird der Honig durch Enzyme und weitere Zugaben der Bienen aufgewertet.

Was ist drin?
Die Imkerei hat unseren Blick auf die Stadt verändert: Dass das gesamte Viertel voller Bäume steht, war uns natürlich auch zuvor bereits bewusst. Doch inzwischen wissen wir, wann und vor allem wo beispielsweise die Kirsche blüht (in praktisch jedem Innenhof). Kurz darauf folgt die Akazie (Robinie, Robinia pseudoacacia). Sie ist ein robuster und anspruchsloser Baum mit reichlich Nektar. Dank einer nahe gelegenen Akazienallee füllen unsere Bienen in kürzester Zeit ganze Honigräume. Der Nektar der Akazie hat einen ungewöhnlich hohen Anteil an Fruktose (und somit verhältnismäßig wenig Glukose). Dies hat den Effekt, dass unser Honig lange flüssig bleibt und gar nicht (erst spät) kristallisiert. Die Akazie trägt entscheidend zur klar-flüssigen Konsistenz unseres Honigs und zu dessen heller Bernsteinfärbung bei.
Ohne eine im ersten Jahr beauftragte fachmännische Analyse der Qualität und Inhaltsstoffe unseres Honigs, wären uns manch andere Bäume wohl bis heute nicht aufgefallen. So zum Beispiel der Tulpenbaum. Er ist ein großer Parkbaum und gehört zu den Magnoliengewächsen. Er hat die typischen großen becherförmigen Blüten. Wir verstehen nicht, wie wir diesen tollen Baum bisher übersehen konnten.
Mit unzähligen Götterbäumen und Japanischen Schnurbäumen in den Parks und Höfen der Nachbarschaft stehen unseren Bienen spät im Jahr noch zwei herausragende Bienenweiden zur Verfügung.
Und ganz in der Nähe liegen der Botanische Garten und der Palmengarten. So wird sicher auch die ein oder andere Rarität in unseren Honiggläsern landen.


Visualisierung des Flugradius unserer Bienen
Flugradius der rooftop Honey Bienen


Wie in vielen Gegenden, bildet der Efeu Anfang Oktober die letzte Tracht im Jahr. Zu der Zeit sind die Honigräume schon längst abgeräumt und die Honiggläser sind kurz davor, in den Verkauf zu gehen. Somit können unsere Bienen nochmals rein für den Eigenbedarf sammeln. Durch den vergleichsweise hohen Nektarfluss ist dies nochmals eine gute Ernte vor dem nahenden Winter. Als Imker erkennt man die Blüte des Efeus daran, dass die Bienen an den letzen warmen Tagen des Jahres plötzlich in Massen mit dick bepackten gelben Pollenhöschen nach Hause kehren.

Bienen mit Pollenhöschen
Arbeiterinnen die mit Pollen-Höschen nach Hause kehren

Rooftop Honey = Naturprodukt
Unser Honig ist natürlich ein reines Naturprodukt. Er besteht nur aus dem, was unsere Bienen draußen gesammelt haben. Wir haben nichts weggenommen und nichts hinzugefügt. Wir filtern den Honig nur grob, um letzte kleine Wachsstücke zu entfernen. Man könnte den Honig durch noch feinere Filter laufen lassen, doch so würde dem Honig auch Pollen entzogen, der natürlicherweise darin enthalten ist. Gerade für Allergiker kann es hilfreich sein, das ganze Jahr über regionalen Honig zu genießen, um den Körper auch außerhalb der Saison in geringen Dosen an die lokalen Blütenpollen zu gewöhnen.
Durch den hohen Fruktosegehalt bleibt unser Honig lange flüssig und der niedrige Wassergehalt macht den Honig zudem lange haltbar. Doch es würde uns sehr wundern, wenn ein angebrochenes Glas nicht schnell aufgebraucht werden würde 😉