Warum ist Bienenwachs so wertvoll?

Der Wert des Wachses bemisst sich heute einerseits natürlich über die Arbeitszeit des Imkers für die Reinigung/Veredlung dieses Naturproduktes. Dieser Punkt wird leicht übersehen. Weiter unten erfährst Du einiges über dieses Handwerk.

Doch lass uns zunächst auf die Bienen blicken – sie sind die eigentlichen Arbeiterinnen an diesem ganz besonderen Naturprodukt: Bienen besitzen an der Unterseite ihres Hinterleibs acht spezielle Wachsdrüsen. Tritt aus diesen Drüsen Wachs aus, so erstarrt es zu kleinen transparenten Plättchen, welche zwischen den einzelnen Bauchsegmenten zum Vorschein treten. Man spricht auch davon, dass Bienen das „Wachs ausschwitzen“. Dieses transparente Wachs ist noch recht brüchig und man bezeichnet es als Jungfernwachs. Erst wenn die Bienen dieses Wachs mit ihren Mundwerkzeugen durcharbeiten und es dabei mit Sekreten, Eiweißen und Propolis vermischen, erhält das Wachs seine typisch gelbliche Farbe und geschmeidige Konsistenz. So erkennt der erfahrene Imker an der Farbe und Geschmeidigkeit das ungefähre Alter von Bienenwachs.
1 kg reines Bienenwachs besteht aus ca. 1,25 Mio. dieser Wachsplättchen produziert von ca. 150 000 Bienen.

Reines Bienenwachs besteht aus über 300 Einzelstoffen. Darunter finden sich hauptsächlich langkettige Alkane, Säuren, Ester, Fettsäuren und Kohlenwasserstoffe. Es existiert keine einfache chemische Formel hierfür – dafür ist Bienenwachs zu komplex zusammengesetzt. Daher ist es aber auch so schwer, bei Wachs absolut zweifelsfrei nachzuweisen, dass es sich dabei um reines von Bienen produziertes Bienenwachs handelt.

Um 1 kg Bienenwachs zu produzieren, benötigen Bienen die Energie aus mindestens 8 kg Honig. Die genaue Honigmenge ist dabei umstritten, doch die meisten Angaben liegen im Bereich zwischen 8 und 14 Kilogramm.
Rechnen wir konservativ und gehen von 8 kg Honig für 1 kg Wachs aus, so müssen unsere Bienen allein für diese Menge ca. 640.000-mal zum Nektar-Sammeln ausfliegen. Der dabei zurückgelegte Weg entspricht ungefähr 48 Weltumrundungen.
Diese Leistung vollbringen natürlich nicht wir, sondern unsere fleißigen Bienen. Aber umgerechnet bedeutet dies, dass wir mit jedem entnommenen Kilo Bienenwachs auf den Verkauf von 24 Gläsern Honig verzichten. Rechnet man nun noch die zusätzliche Arbeitszeit (diesmal wieder für den Imker) und das ganze zusätzliche Material (Gießformen, Wachsschmelzer, etc.), so wird schnell ersichtlich, dass es wirtschaftlicher wäre, nur Honig zu produzieren und auf die Kerzenherstellung zu verzichten.

Im Mittelalter hatte Bienenwachs noch ein Vielfaches des Werts von Honig. Damals wurden insbesondere Kirchen und Klöster mit Bienenwachskerzen beleuchtet. Mönche nutzen zudem eine Kerzenuhr zur zeitlichen Einteilung des streng getakteten Tagesablaufs im Kloster. Auch deswegen wurde in vielen Klöstern Bienen gehalten.
Burg- und Schlossherren bezogen das Wachs für ihre Kerzen von Zeidlern (Waldimker, die Honig und Wachs von wilden Bienen sammelten). Und so war der Zeidler ein angesehener und einträglicher Beruf mit einigen Privilegien.
Dies änderte sich aber Anfang/Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Erfindung von Stearin und Paraffin. Beide Stoffe revolutionierten die Kerzenherstellung komplett und lösten das Bienenwachs praktisch vollständig ab. Kerzen konnten fortan für eine breite Masse günstig in rauen Mengen produziert werden.

Wir lieben die besondere Stimmung, die von Bienenwachskerzen ausgeht und wir wollen diese alte Tradition weitertragen. Herkömmlich industriell gefertigte Standard-Kerzen aus Stearin und Paraffin (Erdöl) kommen für uns weder im Duft noch in der Wärme an echte Bienenwachskerzen heran.
Unsere Bienenwachskerzen bestehen aus einem ganz besonderen Rohstoff, den wir mühlevoll veredeln und jede Kerze wird liebevoll in Handarbeit gefertigt.

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Wusstest Du, dass Bienenwachskerzen heller brennen als andere Kerzen und dass das Lichtspektrum der Flamme dem der Sonne am nächsten kommt?