Wir verarbeiten nur 100 % reines Bienenwachs.
Was zunächst selbstverständlich erscheint, ist es bei genauerem Hinsehen leider gar nicht mehr: „Reine“ Bienenwachskerzen, wie man sie im klassischen Einzelhandel überall zu kaufen bekommt, enthalten bis zu 4 % Paraffin und dürfen dennoch mit dem Label „reines“ Bienenwachs werben.
Wir hatten zunächst Bienenwachs aus dem Imkereifachhandel zugekauft. Auch hier wird mit der Reinheit eines Naturproduktes geworben. Doch teilweise hatte sich das Wachs anders verhalten als wir es von unseren Bienen gewohnt waren: Im Extremfall hatte das Wachs sogar einen anderen Schmelzpunkt und verhielt sich beim Gießen der Kerzen dadurch anders (späteres Erstarren, Bildung von Rissen, starrere Formen, etc.). Dies alles sind deutliche Hinweise auf Beimischungen fremder Kohlenstoffe.
Was zudem allem zugekauften Wachs gemein war, war der veränderte Geruch. Auch wenn es natürlich Geschmackssache ist, so lieben wir den natürlichen Geruch unseres Bienenwachses und wollen dort keine Abstriche hinnehmen. Im schlimmsten Fall verströmte zugekauftes Wachs einen sehr unnatürlichen Geruch, wie man ihn von billigen Plastikprodukten kennt. Auch roch das Wachs stark nach Rauch und hatte somit auch nichts bienentypisches mehr. Man liest häufig, dass Bienenwachs in Afrika recht rabiat unter Einsatz von viel Rauch geerntet wird. Nicht selten sollen hierbei giftige Materialien verbrannt werden, deren Rückstände sich dann im Wachs anreichern. Des Weiteren werden in afrikanischem Bienenwachs immer wieder Rückstände giftiger Insektizide, wie das DDT (dort u.a. gegen die Malaria-Mücke eingesetzt), nachgewiesen.
Andere Wachspastillen wurden in einem Farbton geliefert, der eher an eine Karotte als an natürliches Bienenwachs erinnerte.
Alles in allem konnte zugekauftes Bienenwachs unseren Ansprüchen also nicht genügen. Wir waren froh, dass alle Händler das Wachs mehr oder weniger anstandslos zurücknahmen. Alle betonten jedoch auch, dass sie unsere Einwände nicht nachvollziehen könnten und dass sie jedes Jahr aufs Neue im gesamten deutschsprachigen Raum -und darüber hinaus- unzählige Imkereien damit beliefern würden.
Wir vertrauen jedoch auf unsere Sinne und haben seither beschlossen, kein Wachs mehr zuzukaufen. Eine kleine Ausnhame gibt es hierbei: Manchmal erhalten wir kleinere Mengen Bienenwachs von befreundeten Imkern, denen wir absolut vertrauen. Die sehr gute Qualität des Bienenwachses erkennt man hier sofort an Farbe und Geruch.
Unser Wachs stammt also zu 100 % von Bienen. Diese produzieren das Wachs, um Waben zu bauen. Darin ziehen sie ihren Nachwuchs groß und lagern darin Pollen und Honig. Innerhalb des Bienenstocks findet das gesamte Leben auf und in den Waben statt. Wird eine Wabe innerhalb des Stocks über mehrere Jahre genutzt, so sieht diese dann auch entsprechend „abgewohnt“ aus und ist optisch weit von dem sauberen Bild einer frischen, goldgelben Wabe entfernt. Beispielsweise hinterlässt jede Biene, die aus einer Zelle schlüpft, darin nach ihrer Verpuppung ein Jungfernhäutchen. Dadurch werden die Zellen fortschreitend immer kleiner und durch das organische Material sinkt der Wachsanteil am Gesamtgewicht der Wabe zunehmend. Imker sprechen hier dann von Speckwaben die, aussortiert werden.
Jetzt ahnt man vielleicht bereits, warum es so attraktiv ist, gebrauchsfertiges Wachs zuzukaufen. Gebrauchsfertig bedeutet, dass das Wachs bereits mehrfach von groben und feinen Verunreinigungen befreit wurde. Zudem wird es häufig in einer handlichen und gut dosierbaren Pastillenform verkauft.
Und als Imker bedeutet es einiges an Arbeit, seine alten Speckwaben in ansprechendes Bienenwachs zu verwandeln: In mehreren Schritten muss das Wachs von den natürlichen Rückständen befreit werden. Reste von Honig und Blütenpollen bekommt man beispielsweise gut dadurch entfernt, dass man das noch verunreinigte Wachs zusammen mit Wasser aufkocht und längere Zeit kräftig verrührt. Pollen und Honig lösen sich dabei im Wasser. Lässt man diese Mischung nun langsam erkalten, so wird das feste Wachs als Block oben schwimmen und das nun verunreinigte Wasser kann entsorgt werden.
Das Reinigen von Bienenwachs ist eine Wissenschaft für sich. So reagiert das Wachs mit dem Kalk im Leitungswasser, aber auch mit verschiedenen Metallen und kann so schnell unansehnliche Farben annehmen. Zudem weiß jeder, wie ärgerlich es sein kann, wenn man heißes Wachs auf Böden, Möbel oder Klamotten verschüttet. Und dies bleibt, bei den vielen Arbeitsschritten in denen das Wachs in verschiedene Behältnisse umgeschüttet wird, kaum aus.
Nach langen Recherchen und zahlreichen Fehlschlägen haben wir einen eigenen mehrstufigen Veredlungsprozess entwickelt, an dessen Ende sauberes, gold-gelbes Bienenwachs mit einem angenehmen Geruch steht. Das Wachs ist so weit gereinigt, dass unsere Kerzen sauber und rußfrei abbrennen.

